Vorlesung und Diskussion
Dr. Martina Fischer | Berlin
Friedensethik in Zeiten des Angriffskriegs – Dilemmata und Suche nach Perspektiven
29. / 30. Juli
14.30 - 16.00 Uhr
HS 230
29. / 30. Juli
14.30 - 16.00 Uhr
HS 230
Montag, 29. Juli
Der Russland-Ukrainekrieg: Friedensethische Dilemmata und die Suche nach Auswegen aus der Eskalationsspirale
Ist militärische Unterstützung im Falle eines Angriffskriegs erlaubt, oder gar geboten? Christinnen und Christen kommen hier zu unterschiedlichen moralisch begründeten Schlüssen. Die Kriterien der christlichen Friedensethik können dabei Orientierung bieten. Allerdings kann kein noch so ausgefeilter friedensethischer Grundlagentext allgemeingültige Handlungsrezepte bereithalten, die eindeutige Empfehlungen für die Entscheidung in solch schwierigen Lagen geben. Und er kann auch nicht von Schuld und Verantwortung befreien. Einige kirchliche Würdenträger kommen zu dem Schluss, dass die Unterstützung mit der Suche nach Auswegen aus der Eskalationsdynamik verbunden werden muss. Doch auch die Frage, ob verhandelt werden soll/darf, wird sehr kontrovers diskutiert.
Dienstag, 30. Juli
Vertrauen als Grundlage von Friedenspolitik und Schlüssel zu Rüstungskontrolle und Abrüstung
Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine hört man häufig die These, das Verhältnis zu Russland könne nur noch in Konfrontation und militärischer Abschreckung gestaltet werden. Der Krieg trägt imperiale Züge, das Ziel, Macht- und Einflusszonen in der Welt zu erweitern und neu auszurichten. Aber es gibt in der Friedensforschung Erkenntnisse, wie die Welt auch in einer Blockkonfrontation vor Eskalation bewahrt, und wie Kommunikation über tiefe Gräben hinweg etabliert werden kann. Auch wenn eine europäische Friedensordnung aktuell in weiter Ferne liegt, sollte man sich um eine Sicherheitspolitik bemühen, die auf globaler Ebene auf die Begrenzung von Rüstungspotenzialen statt auf deren ungebremsten Ausbau setzt. Das setzt Vertrauensbildung voraus. Zudem muss europäische Politik die Beziehungen zum Globalen Süden gerechter gestalten, Glaubwürdigkeit zu beanspruchen.
Anmeldung Studierende (bis 30 Jahre)