Im Rahmen der Salzburger Hochschulwoche 2024 zum Thema FRAGILES VERTRAUEN. ÜBER EINE KOSTBARE RESSOURCE schreibt das Direktorium der SHW zum achtzehnten Mal den Publikumspreis für Wissenschaftskommunikation aus. Graduierte Wissenschaftler:innen aller Disziplinen und Fachrichtungen der Jahrgänge 1989 und jünger werden herzlich eingeladen, sich zu bewerben. Erbeten werden Texte im Umfang eines 25-minütigen Vortrags, die sich mit dem Generalthema der diesjährigen Salzburger Hochschulwoche auseinandersetzen.
Es ist die vielleicht kostbarste Ressource der Welt: Vertrauen. Wo es versiegt, lässt es sich nicht einfach wieder herstellen; wo es fehlt, werden demokratische Prozesse unmöglich, zerfallen unsere sozialen Netze und erodiert Zusammenhalt. Auch individuell sind wir vielfältig darauf angewiesen: Verlieren wir das Vertrauen in uns, unsere Beziehungen oder die Zukunft allgemein, nehmen Resignation oder Zynismus überhand. Zugleich gilt: Blind zu vertrauen ist auch keine Option – gerade weil Vertrauen miss-braucht werden kann, gilt es behutsam damit umzugehen und auch klug zu misstrauen. Die multiplen Krisen der Gegenwart jedenfalls sind wesentlich Krisen des Rohstoffs Vertrauen: Ob Klimawandel, Digitalisierung, Migration, immer geht es darin eben darum – um Vertrauen in die Politik, die Medien, die Wissenschaft. Das gilt analog auch für unsere Kirchen, für die Vertrauen eine der Überlebensfragen schlechthin ist.
All diese Wahrnehmungen sind Anlass, die "Vertrauensfrage" zu stellen: Was sind mögliche Kriterien für un/gesundes Vertrauen oder für un/heilvolles Misstrauen – und wie lässt sich entscheiden, was wann am Platz ist? Wie wird aktuell (in politischen Prozessen, kirchlichen Reformen, digitalen Medien u.a.) Vertrauenswürdigkeit generiert? Wie kann man gesellschaftlich auf Phänomene wie Demokratie- oder Wissenschaftsskepsis reagieren? Wie lässt sich wider Resignation und Zynismus kluges Vertrauen kultivieren?
Fragen wie diese verlangen frische Stimmen, und zwar quer durch alle Wissenschaften. Genau solche wollen wir nach Salzburg einladen!
Eine Jury, bestehend aus Dr. Martin Barth (Görres-Gesellschaft Bonn), Mag. Charlotte Dietrich (ZdK Berlin), Dr. Astrid Schilling (Katholische Akademie Bayern), Prof. Dr. Angelika Walser (Universität Salzburg) sowie Prof. Dr. Michael Zichy (Universität Bonn) wählt drei Texte aus, deren Verfasser:innen nach Salzburg zum Vortrag eingeladen werden. Dort wird das Publikum die Preisträger:innen voraussichtlich am 1. August 2024 bestimmen; eine digitale Alternative ist ggf. möglich.
Kriterien sind fachwissenschaftliche Qualität, inhaltliche Originalität sowie die wissenschaftskommunikative Transferleistung. Der Preis zielt in besonderem Maße auf die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an ein breiteres Publikum.
Das Direktorium dankt folgenden Spendern sehr herzlich für die Stiftung der Preise: Dr. Cord-Jesko Bal-ler und Dr. Kartz-Bogislav Baller für den ersten Preis; dem Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) für den zweiten Preis; sowie dem Verband der Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereine Unitas (UV) für den dritten Preis.
Dotiert ist der Preis wie folgt:
1. Preis: 1.000 €
2. Preis: 500 €
3. Preis: 300 €
Zugelassen sind ausschließlich Bewerbungen graduierter Einzelpersonen der Jahrgänge 1989 und jünger. Nicht berücksichtigt werden Beiträge, deren Verfasser:innen bereits einmal vorgetragen haben und/oder ein wissenschaftliches Naheverhältnis zu einem Mitglied der Jury haben (z.B. laufende Begleitung einer Dissertation oder Habilitation). Vortragssprache ist Deutsch. Reisekosten und Unterkunft von eingeladenen Vortragenden übernehmen die Salzburger Hochschulwochen (Kosten bis zu einer Gesamthöhe für Hin- und Rückfahrt von maximal 300 Euro).
Einreichungen müssen bis zum 1. Mai 2024 an publikumspreis-shw@plus.ac.at gesendet werden. Um unabhängige Jury-Entscheidungen zu gewährleisten, sind zwei pdf-Dateien zu senden, die jeweils mit einem identischen Kennwort benannt sind (z.B. "MINERU – Redetext" und "MINERU – Angaben"). Die erste Datei enthält den anonymen Redetext, der an die Jury weitergeleitet wird, die zweite Datei alle relevanten Angaben zur Person sowie den Redetext; diese Daten werden nur solange gespeichert, wie der Zweck der Speicherung besteht.
Bis zum 1. Juli 2024 werden alle Einsender:innen benachrichtigt. Weitere Informationen bezüglich des Themas und der Preis-Modalitäten erteilt das Sekretariat der Salzburger Hochschulwochen.
1. August
14.30 Uhr - 16.00 Uhr
HS 230