
Prof. Dr. Josef Christian Aigner
Vorlesung
Sexualität und Gender in Kirche und Politik: Zwischen Unwissenheit, Dämonisierung und rechter Propaganda
Abstract
Sexualität ist etwas Wichtiges, "was uns leben lässt", worüber immer noch viel Unwissen herrscht. Zugleich sorgen "Gender" und alles daraus Gefolgerte (Auflösung der Frau-/Mann-Rollen, Geschlechtswechsel u.a.) für Aufregung. In der Kirche herrscht zu all dem – bei mangelndem Dialog mit den Humanwissenschaften – eine Kultur von Angst und Abwehr, die das Sexualleben vieler Menschen "vergiftet" (über den Skandal sexueller Übergriffe hinaus).
Es zeigt sich auch, dass restriktive Auffassungen zur Sexualität (v.a. fundamentalistischer Kreise) Berührungspunkte zu ultrakonservativen und/oder politisch rechten Gruppierungen schaffen. Daneben bedingen auch gesamtgesellschaftliche Entwicklungen (Kommerzialisierung, Verdinglichung von Sexualität) Unbehagen.
Biografische Notizen
- Geb. 1953 in Grieskirchen, Oberösterreich.
- 1963-71 Stiftsgymnasium der Benediktiner in Kremsmünster.
- 1981 Promotion (Psychologie und Pädagogik) an der Paris-Lodron-Universität Salzburg
- Ausbildung zum Psychoanalytiker (Psychoanalytisches Seminar Vorarlberg), Psychotherapeuten, Sexual- und Paartherapeuten (Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf).
- Habilitation für Psychologie mit besonderer Berücksichtigung der Psychoanalyse an der Universität Klagenfurt (2000).
- 2005-2017 Professor für Psychoanalytische Pädagogik und Psychosoziale Arbeit an der Universität Innsbruck.