
Prof. Dr. Hans Joas
Vorlesung
Universalismus. Ideal und Wirklichkeit
Abstract
In einer Zeit scharfer politischer Polarisierung und des Kampfes gegen (angebliche oder wirkliche) Feinde der Demokratie ist es von zentraler Bedeutung, sich des Ideals des moralischen Universalismus neu zu vergewissern. Gemeint ist damit das Ethos einer Verpflichtung nicht nur gegenüber nahestehenden, sondern allen Menschen.
Auf der Grundlage meines neuen Buches („Universalismus. Weltherrschaft und Menschheitsethos“) stellen die beiden Vorlesungen knapp dar, wie und wo dieses Ideal entstanden ist und wie seine Vertreter sich geschichtlich mit imperialen Machtansprüchen kritisch auseinandergesetzt, aber auch diesen immer wieder gedient haben.
Am Schluss wird die Bedeutung dieser Überlegungen für kontroverse Gegenwartsfragen zu beleuchten sein.
Biografische Notizen
- Geboren 1948 in München.
- Nach dem Studium in München und an der FU Berlin (dort Promotion 1979 und Habilitation 1981 in Soziologie)
- Professuren an der Universität Erlangen (1987-90), der FU Berlin (1990-2002, dort auch für Nordamerikastudien), der Universität Erfurt (Max-Weber-Professor und Leiter des Max-Weber-Kollegs 2002-2011) und der Universität Freiburg (FRIAS, 2011-14).
- Zahlreiche Gastprofessuren in USA, Kanada, Schweden, Österreich u. a., v. a. fast 25 Jahre lang jährlich an der University of Chicago mit Zugehörigkeit zum Committee on Social Thought.
- Seit 2014 Ernst-Troeltsch-Honorarprofessor für Religionssoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin.